Pascal Kamber - Zofinger Tagblatt vom 24.10.2022
Kaum hatte Schiedsrichter Vincent Berger das Heimspiel des SC Zofingen gegen den FC Mutschellen angepfiffen, da lag der Ball bereits im Netz. Nur gerade 72 Sekunden benötigte der Gastgeber, ehe Marco Schwegler das 1:0 markierte. Danach folgte die grosse Show von Marin Martinovic: Innerhalb von 29 Minuten erzielte der SCZ-Stürmer gegen das heillos überforderte Schlusslicht der 2.-Liga-inter-Gruppe 3 einen lupenreinen Hattrick, womit die Vorentscheidung schon früh gefallen schien. Die Thutstädter brachten die Spannung aber gleich selber zurück ins Spiel: Noch vor der Pause verkürzte Marko Bicvic mit einem Freistoss, der an Freund und Feind undl etztlich am überraschten SCZ-Torhüter Jeff Bossert vorbei ins Tor flog, auf 1:4. Und nach dem Seitenwechsel liess sich Oruc Teke zu einer Tätlichkeit hinreissen, weshalb die Zofinger wie schon eine Woche zuvor beim 0:0 in Regensdorf die letzte halbe Stunde in Unterzahl agieren mussten. Weil Mutschellen von diesem Vorteil nicht profitieren konnte, rettete die Mannschaft vonTrainer Radovan Nikolic den Sieg mehr oder weniger souverän über die Zeit.
«Wir sind super gestartet und haben dann nachgelassen», sagte Marco Schwegler und erklärte: «Wenn du so früh so klar vorne liegst, ist es immer schwierig. Unterbewusst denkst du, dass das Spiel jetzt einfacher wird. Gelingen dem Gegner dann Tore, ist er im Aufwind, und du musst untendurch. So weit ist es aber zum Glück nicht gekommen.» Vom Traumstart gegen den noch punktelosen Tabellenletzten zeigte sich Schwegler überrascht. «Wir wussten, dass wir Mutschellen nicht unterschätzen dürfen, und wollten wie die Feuerwehr loslegen. Dass die Tore aber so schnell fallen würden, habe ich nicht erwartet», sagte der flinke Flügelstürmer, der sich in der 2.Minute über die rechte Seite durchtankte und nach einem Doppelpass mit Marin Martinovic einnetzte. In der 5. Minute war Schwegler erneut zu schnell für seine Gegenspieler und passte in die Mitte zu Martinovic, der nicht lange fackelte und auf 2:0 erhöhte. In der 14.Minute erlief Martinovic einen ungenauen Mutscheller Rückpass und lancierte Ahmad Miri, der zwei Mutscheller austanzte und für den 3:0-Torschützen optimal auflegte. Seinen Auftritt krönte Martinovic inder 34. Minute: Oruc Tekes Freistoss leitete Luis Gutierrez per Kopf zur Mitte weiter, wo die Nummer neun des SCZ den Ball zum 4:0 über die Linie köpfelte.
Ohne die nötige Cleverness kam auf einmal Hektik auf
Mit dem klaren Vorsprung im Rücken nahm der SC Zofingen den Fuss vom Gaspedal und sah sich zu Beginn der zweiten Halbzeit prompt mit einer stärkeren Gegenwehr des FC Mutschellen konfrontiert. Die Gäste blieben aber auch nach Tekes Platzverweis zu blass, weshalb der vierte Saisonsieg des SCZ nie in Gefahr geriet. «Nach der Pause wurde es etwas hektisch und die Rote Karte war unnötig», sagte Marco Schwegler und ergänzte, dass man sich mit mehr Cleverness die unruhige Schlussphase hätte ersparen können. «Eine halbe Stunde in Unterzahl zu spielen geht an die Substanz», sagte er,« das werden wir in den nächsten Trainings sicher nochmals besprechen».
Zofingen - Mutschellen 4:1(4:1)
Trinermatten. – 120 Zuschauer. SR: Berger.
Tore: 2. Schwegler 1:0. 5. Martinovic 2:0. 14. Martinovic 3:0. 34.Martinovic 4:0. 40. Bicvic 4:1.
Zofingen: Bossert; Schaffner, Berezovskyi, Sieber; Schwegler (80. Cvijanovic), Teke, Gutierrez, Richner, Beqiri (90.Hasani); Martinovic (92. Florim Kastrati), Miri (63. Fatlum Kastrati).
Mutschellen: Riesen; D Incau, Alidemaj (62. Lodi), Staubli (46. Stadelmann), Brunner (23. Garofalo); Roger Pfyl, Patrick Pfyl, Bicvic, Rizzo (79. Seiler); Kempter( 85.Hoti), Merendino.
Bemerkungen: Zofingen ohne Lenzin, Mazreku (beide verletzt), Freyenmuth (gesperrt), Lüscher und Weber (beide privat). Mutschellen ohne Cincera, Berisha, Sforza, Feurer, Kaban, Nascimento, Meindl, Costa, Aliti, Thoma und Huber.
Verwarnungen: 33. Alidemaj, 61. Merendino, 71. Patrick Pfyl, 88. Stadelmann, 89. Beqiri (alle Foul). – Rote Karte: 62. Teke (Tätlichkeit).