Frrok Boqaj - Zofinger Tagblatt online vom 20.03.2023
Der SC Zofingen hätte sich wohl keinen besseren Start in die Rückrunde vorstellen können. Zumindest resultattechnisch nicht. Spielerisch jedoch hat das Team von Trainer Radovan Nikolic definitiv noch Luft nach oben. «Die Spielbedingungen waren nicht ganz optimal. Der Rasen war hoch und wirklich schwierig zu bespielen. Der Ball klebte regelrecht an den Füssen», sagte Nikolic nach der Partie. Letzten Endes dürften den Trainer aber nur die drei Punkte interessieren. Der SCZ konnte mit dem Sieg in Grenchen den Abstand zu den Abstiegsplätzen auf neun Punkte ausbauen.
Die Partie vor rund 250 Zuschauern war von Anfang an sehr körperbetont. Beide Teams scheuten keinen Zweikampf, und vor allem die erste Halbzeit war von vielen Fouls geprägt. Der erste Treffer in dieser Partie fiel bereits in der 10. Spielminute: Captain Manuel Weber, der nach einer Meniskusverletzung erstmals in dieser Saison wieder mittun durfte, trat einen Freistoss und fand im Strafraum Luis Alfredo Gutierrez, der den Ball schliesslich ins Tor köpfelte. Noch vor rund einer Woche hatte Trainer Nikolic die mangelnde Torgefahr bei Standardsituationen kritisiert. Gegen Grenchen kamen die Zofinger bei Eckbällen und Freistössen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor.
Die Partie verlor nach dem ersten Treffer an Dynamik
Nach dem frühen Treffer dümpelte das Spiel eine Zeit lang vor sich hin, und vor allem dem FC Grenchen gelang nur wenig. Die Grenchner waren zwar bemüht, ein sauberes Aufbauspiel aufzuziehen, kamen aber phasenweise kaum aus der eigenen Platzhälfte heraus. Viel zu hoch war das Pressing der Zofinger Offensive, die das Heimteam regelrecht unter Dauerdruck setzte. Die Thutstädter kamen immer wieder über die Seiten und sorgten in der Erscheinung von Mihailo Mijatovic und Marco Schwegler für Torgefahr. Letzterer hatte kurz vor der Pause sogar das 2:0 auf dem Fuss. Sein Schuss aus rund 20 Metern schrammte nur haarscharf am Torpfosten vorbei.
Grenchen fand erst in der zweiten Hälfte besser ins Spiel und hatte zeitweilig auch mehr Ballbesitz, allerdings ohne nennenswerte Torchancen zu kreieren. Bis zur 78. Minute. Aus dem Nichts zog Samuel Zayas an der Zofinger Verteidigung, die ansonsten eine tadellose Leistung ablieferte, vorbei. Doch der Captain der Grenchner vergab schliesslich aus kürzester Distanz und verpasste damit den Ausgleichstreffer für sein Team.
In der Schlussphase erhöhten die Grenchner noch einmal den Druck und machten dadurch auch mehr Räume für den SCZ auf. Dies konnte der eingewechselte Marin Martinovic beinahe ausnützen. Der SCZ-Stürmer luchste der Grenchen-Verteidigung geschickt den Ball ab, zog dann schnurstracks aufs Tor – scheiterte aber letztlich an Schlussmann Breogan Espasandin. «Wir hätten durchaus noch ein Tor mehr schiessen können. Es mangelte heute ein wenig an der Effizienz», konstatierte Nikolic, der ansonsten zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war. Dass der SCZ mit den Chancen teilweise fahrlässig umging, wurde von den alles in allem harmlos agierenden Grenchnern jedoch nicht bestraft. Somit blieb es bei diesem einzigen Treffer für die Zofinger und damit beim Endresultat von 1:0.