Frrok Boqaj, Zofinger Tagblatt online vom 26.03.2023
Nach dem 0:1 sah es lange Zeit so aus, als würde der SC Schöftland auch das zweite Derby-Spiel gegen die Thutstädter gewinnen.
«Ich bin wirklich erleichtert», sagte Zofingen-Trainer Radovan Nikolic nach der Partie. Das Spiel gegen den SC Schöftland hätte schliesslich auch ganz anders verlaufen können. Lange Zeit sah es eher so aus, als würden die Schöftler das zweite Derby-Spiel in dieser Meisterschaft gegen den SC Zofingen gewinnen. Und selbst als der SCZ in der zweiten Hälfte die Partie innert wenigen Minuten drehte, mussten die Thutstädter wegen einer umstrittenen Szene an der Strafraumgrenze bis zum Schluss um den Sieg bangen.
Von einem fesselnden Derby war aber zu Beginn des Spiels nicht viel zu sehen. Schuld daran war bestimmt nicht nur das Terrain auf der Trinermatten, das wegen des Regens schwierig zu bespielen war. «Wir spielten in der ersten Halbzeit auch zu ängstlich», räumte Nikolic ein. Die 0:4-Niederlage gegen Liestal steckte den Zofingern noch fest in den Knochen. Nichts wollte in der Anfangsphase so richtig klappen.
SCZ gelang in Halbzeit zwei der Doppelschlag
Der SCZ erlaubte sich im Aufbauspiel zu viele Fehlpässe und in der Offensive wirkte das Team unentschlossen. Die Zofinger versuchten es immer wieder über ihren linken Aussenläufer Mihailo Mijatovic, dem es aber oftmals an der nötigen Durchschlagskraft fehlte, um für Torgefahr zu sorgen. Und wenn die Zofinger zu ihren Chancen kamen, liessen sie diese ungenutzt. So auch Stürmer Marin Martinovic, der in der 22. Minute nach einem Flankenball alleine vor dem gegnerischen Goalie das Ziel verfehlte.
Der SC Schöftland agierte weitaus effizienter. In der 27. Minute tankte sich der bullige Stürmer Dean Bregenzer durch die Zofinger Verteidigung und hämmerte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor zum 1:0. Die Schöftler hätten zur Halbzeit auch durchaus mit einem Tor mehr führen können. Stürmer Jan Schneider hatte den Treffer auf dem Fuss, scheiterte aber schliesslich an Schlussmann Jeffrey Bossert.
Das 0:1 war für den SCZ ein Weckruf. Nach dem eher müden Gekicke in der ersten Hälfte, fanden die Zofinger in der zweiten Halbzeit wieder besser ins Spiel, mit mehr Spielanteilen und gefährlichen Standartsituationen. In der 59. Minute erlöste dann Luis Alfredo Gutierrez das Zofinger Team. Nach einem Eckball gelang es Gutierrez, der unorganisierten SCS-Verteidigung den Ball abzuluchsen und den 1:1-Ausgleichstreffer zu erzielen
Nur drei Minuten später wiederholte sich die Szene. Wieder trat der SCZ einen Eckball und wieder kam ein Zofinger vor den Schöftlern zuerst an den Ball. Diesmal war es Kürsat Kiybar, der per Kopf zum 2:1 einnetzte. Ausgerechnet der ehemalige Schöftland-Stürmer Kiybar schien also zum Matchwinner dieses Abends zu werden.
Umstrittene Szene in der Schlussphase
Noch war es aber noch nicht so weit. Noch gaben sich die Schöftler nicht geschlagen, die mit raschen Gegenstössen die SCZ-Verteidigungslinie zu durchbrechen versuchten, um den Ausgleich zu erzielen. SCS-Aussenläufer Geoffrey Le Bigonsan hatte mit seinem Sololauf in der 69. Minute, bei dem er gefühlt das halbe Zofinger Team überlief, beinahe Erfolg. Jedoch scheiterte auch er schliesslich vor dem Tor am überragenden Zofingen-Goalie.
In der Schlussphase erhöhten die Schöftler nochmals den Druck. Derweil waren die Zofinger nur noch damit beschäftigt, den Sieg über die Zeit zu retten. Kurz vor Schlusspfiff kam es dann noch zu einer brisanten Szene: SCS-Verteidiger Gianni Barile stürmte nach vorne und fiel nach einem harten Zweikampf an der Strafraumgrenze zu Boden.
Für Schöftland-Trainer Flavio Catricalà eine diskussionslose Szene: «Natürlich war das ein klarer Penalty», sagte er gleich nach der Partie. Der Schiedsrichter sah dies aber anders und quittierte die Aktion wegen einer Schwalbe mit der Gelben Karte – und damit blieb es dann beim Endstand von 2:1.