Reto Pfister, Zofinger Tagblatt online vom 20.08.2023
Der SCZ verliert sein Auftaktspiel in der 2. Liga interregional in der Innerschweiz trotz einer gegenüber dem Spiel eine Woche zuvor verbesserter Leistung 0:3.
Der SC Zofingen trat zum ersten Meisterschaftsspiel in der Gruppe 3 der interregionalen 2. Liga mit einer extrem jungen Mannschaft an. Fünf der elf Spieler in der Startformation waren 18-jährig oder jünger, einer gar erst 16 Jahre alt. Auf der Gegenseite stand ein Kontrahent, der von Zofingens Trainer Radovan Nikolic als einer der Aufstiegskandidaten bezeichnet wird. «Zug ist viel besser als Kickers Luzern, auf das wir eine Woche zuvor im Cup getroffen sind», sagt Nikolic. Gleich war die resultatmässige Differenz zum Gegner. Auf das 1:4 in Luzern folgte ein 0:3 in Zug.
«Solche Teams sind uns derzeit noch klar überlegen», sagt der SCZ-Coach. Dennoch stellte er im Vergleich zum Spiel eine Woche zuvor schon klare Fortschritte fest. Die beiden Treffer, mit denen Zug das Geschehen in für das Heimteam richtige Bahnen lenkte, fielen denn auch nicht aus Fehlern des SCZ. Beim 1:0 der Zuger durch Kastrati in der 38. Minute traf der Torschütze den Ball nach einem Eckball optimal, das 2:0 durch Malbasic in der 75. Minute entsprang einer strittigen Situation, in der ein Gegner den Zofinger Torhüter vor dem Tor irritierte und dabei möglicherweise im Abseits stand. «Zuvor sind wir sehr gut ins Spiel gekommen», sagt Nikolic. Nach dem 0:2 war das Spiel entschieden, der dritte Treffer der Gastgeber kurz vor Schluss war Zugabe
Dennoch mit der Leistung zufrieden
Zofingen hatte im Sommer einen grossen Umbruch zu bewältigen, viele Leistungsträger der letzten Saison gehören dem Team nicht mehr an. Wer blieb, war der Cheftrainer, der zusammen mit Sportchef Andreas Bomm die Hinrunde der Saison 2024/25 klar als Ausbildungs-Halbjahr deklariert hat. «Wir sind taktisch schon viel weiter als beim Start der Vorbereitung im Juli», sagt Nikolic. «Es reicht noch nicht, um gegen einen Kontrahenten wie Zug zu bestehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir bald Punkte holen können.»
Punkte, die trotz des Fokus auf die Ausbildung der jungen Spieler eben auch geholt werden müssen, wenn der SCZ nicht in eine ungemütliche Position geraten will. In der neu strukturierten interregionalen 2. Liga steigen pro Gruppe sicher vier Mannschaften ab. Zofingen stiess in der Rückrunde der letzten Saison ins erweiterte Spitzenfeld der Liga vor, nun es ist das Ziel, sicher den Ligaerhalt zu erreichen.
«Red Star ist für uns in Reichweite»
Am nächsten Samstag trifft der SCZ im ersten Heimspiel der Saison auf Red Star Zürich. «Red Star ist für uns in Reichweite», sagt Nikolic. «Sie haben wie wir viele junge Spieler in ihren Reihen, im Gegensatz zu uns aber keinen so grossen Umbruch in der Mannschaft zu verzeichnen.» Und zusätzlich ein emotionales Highlight hinter sich. Red Star durfte vor über 6000 Zuschauenden im Letzigrund im Cup gegen den FC Zürich antreten
Von den Routiniers im Team steht derzeit Fatlum Kastrati nicht zur Verfügung. Der Mittelfeldspieler erlitt im Cupspiel bei den Kickers Luzern eine schwere Hirnerschütterung. Am 2. September, wenn der SCZ wieder bei den Kickers antritt, könnte er wieder zum Einsatz kommen. Leonard Mavraj brachte von seinem letzten Verein Küttigen (2, Liga) noch eine Rotsperre mit, auch er steht bald wieder zur Verfügung. «Wir haben einige gute Situationen nicht fertig gespielt, um zu aussichtsreichen Torchancen zu kommen», nennt Nikolic einen Entwicklungsschritt, den sein Team als einen von vielen noch zu gehen hat. Das Spiel in Zug hat bei ihm dennoch für Zuversicht gesorgt, auch wenn Punkte in der Innerschweiz noch ausser Reichweite waren.