Reto Pfister, Zofinger Tagblatt vom 01.09.2024
Der SC Zofingen verliert gegen Mutschellen 2:3. Eine Schwächephase vor der Pause wird zum Verhängnis. In der zweiten Halbzeit wird die Leistungssteigerung nicht mit einem Punktgewinn belohnt.
Auch auf der Zofinger Trinermatte war es am Samstag heiss. Seit einigen Jahren hat es eingebürgert, dass im Fussball bei solchen Wetterverhältnissen jeweils eine Trink- und Abkühlpause in der Mitte der beiden Halbzeiten eingelegt wird. «Die Trinkpause in der ersten Halbzeit hat uns nicht gutgetan», stellte Zofingens Trainer Stefan Elsasser nach der mit 2:3 verlorenen Heimpartie gegen Mutschellen fest. Vor der Trinkpause hatte sein Team den favorisierten und routinierteren Gegner gut unter Kontrolle gehabt, und war mit 1:0 in Führung gegangen. Der Abwehrchef Vitali Berezovskyi hatte mittels Kopfball nach einem Freistoss getroffen.
Nach der Trinkpause folgten jene fatalen sechs Minuten, die das Spiel zugunsten der Gäste entschieden. In der 26. Minute versuchte Zofingens Torhüter Jan Maurer den Ball wegzufausten, es entstand eine Überzahlsituation für die Gäste vor dem Tor, die Mutschellens Stürmer Denisson zum 1:1-Ausgleich nutzte. Drei Minuten später wurde ein Schuss von Gian Marco Bellisario für Maurer unhaltbar zum 1:2 abgefälscht, wiederum drei Minuten später fiel nach einer schönen Kombination der dritte Treffer der Gäste durch Janick Seiler.
Mehrfach Pfosten oder Latte getroffen
Diesem Rückstand rannten die Gastgeber bis zum Schluss hinterher. Obwohl sie in der zweiten Halbzeit gegen die passiver werdenden Mutscheller die bessere Mannschaft waren und ihre Stärken zur Geltung brachten. Die mit sehr vielen jungen Spielern bestückte Mannschaft – die jüngsten mit Jahrgang 2009 – überzeugte mit viel Kampfgeist und läuferischer Stärke. Und besass zahlreiche Torchancen, wiederholt landete der Ball an Pfosten oder Latte statt im Gehäuse.
So blieb es beim einen Treffer, den der kurz zuvor eingewechselte Manuel Zobrist in der 65. Minute zum 2:3 erzielte. Der Offensivspieler hatte erst zwei Minuten vorher das Feld betreten. Das verdiente Ausgleichstor zum 3:3 fiel nicht mehr, Zofingen verliess erstmals in dieser Saison den Platz als Verlierer.
Zweite Halbzeit stellt den Trainer sehr zufrieden
«Mit der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden», sagte Elsasser. «Wir hätten gegen ein starkes Team einen Punkt verdient gehabt. Mutschellen ist für mich einer der Favoriten in der Gruppe, ich war überrascht, dass diese Mannschaft die ersten zwei Meisterschaftsspiele verloren hatte.» Die entscheidende Schwächephase in der ersten Halbzeit sei Bestandteil des Lernprozesses. «Wir sind kurzzeitig nicht auf Touren gekommen, dies wurde bestraft.» Generell kann aber gesagt werden, dass die Zofinger Equipe in der 2. Liga Aargau gut mithalten kann und das Potenzial dazu vorhanden ist, einen Mittelfeldplatz zu belegen. «Wir arbeiten einfach weiter», sagte Elsasser abschliessend. Am nächsten Samstag folgt gleich der nächste Härtetest. Die Zofinger reisen nach Lenzburg und damit zu einem weiteren mit für Zweitliga-Verhältnisse hochkarätigen und routinierten Spielern gespickten Team.